Manuelle Lymphdrainage (ML)
Manuelle Lymphdrainage ist eine in der Humanmedizin anerkannte Methode zur Therapie des Lymphödems, die von Prof. Dr. D. Berens von Rautenfeld auf das Pferd übertragen wurde. Dabei werden durch spezielle Grifftechniken die Lymphsammelgefäße zur vermehrten Tätigkeit ihrer Muskulatur angeregt und damit der Lymphabfluß gefördert. Dies ist beim Pferd besonders effektiv, da das Pferd im Bereich der Gliedmaßen nur wenig Unterhautfettgewebe hat und somit sowohl oberflächliche als auch tiefer gelegene Lymphsammelgefäße angeregt werden können.
Neben der eigentlichen Lymphdrainage gehören die Kompressionstherapie mit Strümpfen oder Verbänden und die Bewegungstherapie zur sogenannten Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE).
Die wichtigsten mit Manueller Lymphdrainage therapierbaren Krankheiten sind:
- chronische Phlegmone
- posttraumatische Schwellungen
- unterstützend bei Tendopathien, Hufrehe sowie Schwellungen der Gelenke und Sehnenscheiden (sogenannte „Gallen”)
- Förderung der Wundheilung
Zur Vorbeugung von Ödemen z.B. an den Gliedmaßen („angelaufene Beine“) können Sie als Tierhalter auch das so genannte Lymphdrainage- Putzen anwenden. Es wurde von der Forschergruppe um Prof. Dr. Berens von Rautenfeld am Hermann-Baum-Seminar in Hannover entwickelt. Hierbei wurde die Notwendigkeit der Körperpflege beim Pferd mit der Möglichkeit gekoppelt, die Lymphgefäßwandpumpe durch diese spezielle Putztechnik zu stärken.